ABENTEUER AM BERG
DAS SÜSSLEITECK IM WINTER (2507m)

Datum: 16.1.2005
Gebirge: Schladminger Tauern
Gipfel: Süßleiteck
Höhenmeter: etwa 1480m (inkl. Gegenanstiege)
Beteiligte Personen: ich alleine

 

Diese Tour entstammt keinem Tourenführer sondern ich habe sie beim Landkartenstudieren ausgedacht. Nätürlich will ich sie sobald wie möglich in die Tat umsetzen. Eigentlich ist diese Tour ja keine Hochwintertour, aber aufgrund der geringen Schneemengen, und des traumhaften Wetters scheinen an diesem Sonntag ideale Bedingungen zu herschen.

Ich brauche ein wenig Zeit, um die Zufahrt zum Etrachsee zu finden. Den Wegweiser zur "Ullrichskirche" sehe ich erst spät und so dauert es ein wenig bis ich beim See bin. Der Schranken ist offen und trotz stark vereister Fahrbahn ist die Zufahrt ohne größere Probleme möglich. So starte ich um 8 Uhr 15 beim See. Zuerst der Forststraße taleinwärts bis zur Grafenhütte und nach gut einer Stunde erreiche ich die Rudolf-Schober-Hütte. Hier teilt sich der Weg links Richtung Bauleiteck und Rechts, Nummer 702, Richtung Schimpelscharte. Ich gehe mutterseelen alleine durch den Hochwald empor Richtung Scharte. Der Schnee wird jetzt sehr tief und pulvrig. Stellenweise bricht man trotz Schi hüfttief ein und so brauche ich etwas länger bis ich an der Baumgrenze wieder festeren Schnee unter den Füßen habe.

Bis kurz unter der Schimpelscharte geht es auf teils fest gefrorenen, teils pulvrigen Schnee gut voran. Ab hier packe ich meine Schi auf den Rücken und steige nordseitig zum Schimpelsee ab. Wenig bis gar kein Schnee ist in der "Brachen". Immer wieder schauen Steine und Steinhaufen aus dem Schnee, aber zwischen drin ist doch einiges zusammengeweht und es ist gut das ich die Schi nicht auf der Scharte deponiert haben.

Nach etwa 4 Stunden erreiche ich den Zustieg zur Süßleiteckscharte. der gut markierte Aufstieg ist im oberen Teil fast schneefrei und es geht in anregender Kletterei (II wenn wann die Versicherungen nicht benützt) zum Grat. Allerdings geht es hinten wieder runter und das steiler (sicher 45°) als auf der Westseite. Mit Steigeisen und Pickel taste ich mich langsam und vorsichtig nach unten. Es ist sehr kalt (etwa -10°C) und der Schnee hält. Nach gut 50 Metern Abstieg sind dann zwei Rinnen zu queren. Bei einer versinke ich gleich Brusttief im lockeren Pulver und ich entschließe mich die Rinne oben zu umgehen. Die Tour bekommt fast Westalpen Charakter, nur die Höhe fehlt noch. Nach einem Fehltritt würde man, sich am Grund des Hüttkars wieder finden.

Letztendlich komme ich wieder auf einen fast abgeblasenen etwas flacheren Hang. ich arbeite mich mit Pickel und Steigeisen zu einer Markierung nach oben. Nach einer Hangquerung zum Grat hinaus, bei der teilweise der Sommerweg zu sehen ist, erscheint dann endlich das Gipfelkreuz. Nach 5 Stunden und 55 Minuten stehe ich dann am Gipfel des Süßleitecks und freue mich über die grandiose Fernsicht.

Der Abstieg geht leichter, aber vor allem der Steile Gegenanstieg zum Grat hat es noch einmal in sich. Die Kurze Abfahrt zur Schimpelscharte und der letzte Gegenanstieg für heute, der zur Schimpelscharte, lassen mich schon etwas müde um 16 Uhr 10 von der Schimpelscharte abfahren.

Bruchharsch, Eis, Pulver wechseln einander ab und meine Müdigkeit in den Beinen verstärkt die schlechten Schneeverhältnisse. So halten sich die Abfahrtsgenüsse in Grenzen. Um genau 17 Uhr erreiche ich, ohne den ganzen Tag einen Menschen gesehen zu haben, wieder das Auto am Etrachsee.

 

Der exponierte Gipfel des Süßleitecks.